5 Fragen an Annie Waye
Autoreninterview
Was ist das Beste am Beruf der Autorin?
Das Gefühl, etwas mit der eigenen Seele geschaffen zu haben. Ein Buch ist nicht einfach nur ein Produkt, sondern das Ergebnis von vielen Stunden harter Arbeit und Unmengen an Herzblut. Wenn man ein Manuskript fertigschreibt, aber noch viel mehr, wenn man das eigene Buch schließlich in Händen hält, ist es einfach unglaublich, zu wissen, dass all diese Seiten das Ergebnis eines einzigen Gedanken sind, den man einmal gehabt hat. Den man über Wochen, Monate, Jahre hinweg kultiviert hat, bis er schließlich zu einem ersten, einem zweiten und schließlich einem letzten Satz geworden sind. Ein Buch ist etwas, das niemand nachahmen kann, weil es ein Teil von einem selbst ist. Umso schöner, wenn es viele Menschen lesen und sich davon berühren lassen.
Wie kamst du auf die Idee zu „Thron aus Sturm und Sternen“ und die fantastische Welt, die der Reihe zu Grunde liegt?
Tatsächlich ganz klischeehaft durch einen Traum. Ohne zu spoilern, habe ich folgende Szenen sehr konkret und lebhaft geträumt: Eine Flucht über die Dächer, einen bestimmten Pfeilschuss und eine Festlichkeit der Haiduken. Ich war so fasziniert, dass ich den Traum auf mehreren Seiten aufgeschrieben habe. Die Geschichte hat mich so gefangen genommen, dass ich sie über Monate hinweg ständig im Geiste mit mir getragen habe – bis ich sie schließlich aufgeschrieben habe.
Die Welt basiert auf dem Osmanischen Reich im frühen 19. Jahrhundert. Schon im Traum bin ich bestimmten Technologien begegnet (z.B. einer Eisenbahn) und musste dann erst einmal herausfinden, wann es was überhaupt schon gegeben hat. Herauszufinden, wie der Alltag im Osmanischen Reich zu dieser Zeit in etwa ausgesehen hat, war am schwierigsten, aber nicht unmöglich – und da es schließlich eine Fantasygeschichte ist, habe ich mir natürlich auch erlaubt, von der Vorlage abzuweichen.
Zu welchen Volk von Tara`Un würdest du gehören und warum?
Wenn man allein von der Ethnie und den Äußerlichkeiten ausgehet, würde ich wahrscheinlich zu den Ta’ar gehören. Aber tatsächlich kann ich kulturellen beiden Ländern sehr viel abgewinnen, sodass ich mich „seelisch“ nicht für eines von beidem entscheiden könnte.
Hast Du eine Lieblingsfigur in „Thron aus Sturm und Sternen“ und warum genau diese?
Ich habe zwei Lieblingsfiguren – eine hat sich schon von Anfang an herauskristallisiert, die andere erst ziemlich spät. Bei der ersten Figur handelt es sich um Deema, der mit seiner Art die ganze Geschichte so sehr aufgelockert hat und mich sogar selbst beim Lesen immer wieder zum Schmunzeln bringt. Ihn habe ich völlig unerwartet am meisten ins Herz geschlossen.
Meine zweite Lieblingsfigur verrate ich an dieser Stelle noch nicht. Aber vielleicht kommt ihr ja beim Lesen selbst dahinter.
Gibt es für dich ein Lied, das deiner Meinung nach perfekt zur Geschichte und den Charakteren passt?
Es gibt ein Lied, das ich für mich selbst schon fast als „Titelsong“ zu „Thron und Sturm und Sternen“ bezeichnen würde: „Empire to Ashes“ von Sleeping With Sirens. Das Lied hat mich schon vom Anfang des Schreibprozesses an begleitet. Die ersten Zeilen des Texts sind an Game of Thrones angelehnt und bringen einen gleich in die richtige Stimmung. Auch weitere Textzeilen lassen sich unglaublich gut auf die Geschichte von „Thron aus Sturm und Sternen“ übertragen. Abgesehen davon haben mich noch weitere Lieder stark beeinflusst, sodass es für jeden wichtigen Charakter einen Song gibt, den ich untrennbar mit ihm verbinde.